
Die Anti-Coaching-Haltung – und warum sie so verlockend ist
Coaches reden von Erfolg, Work-Life-Balance, Lebensglück, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Erfüllung und Sinn. Aber bei dir? Läuft. Also zumindest von außen. Du brauchst keinen Coach – das ist für Menschen, die den Kompass verloren haben und Anleitung suchen. Du hast dich im Griff, bist ein Macher, der den eigenen Schweinehund in Schach hält, ohne jemanden von außen. Coaching? Klingt schön und gut, aber du bist kein Fall für die Couch… oder den Coach.
Hier also eine Liste für dich: Gründe, warum Coaching absolut überflüssig ist – wenn du dir sicher bist, dass dein Leben genau so läuft, wie du es dir wünschst. Lehn dich zurück, schmunzle, und vielleicht erkennst du dich ja hier und da wieder.
Was bringt ein Coaching wirklich? Hier sind 20 Gründe, warum du wirklich keinen Coach brauchst
„Wer braucht schon einen Coach? Schließlich hast du dein Leben ja voll im Griff – zumindest die meiste Zeit, oder?“
„Du bist doch kein Weichei – du kämpfst dich alleine durch, auch wenn du dabei längst die Lust verloren hast.“
„Warum einen Coach? Du brauchst doch niemanden, der dich auf deine Baustellen hinweist – die übersiehst du sowieso erfolgreich.“
„Ein Coach? Ach, du schaffst das schon, auch wenn du nachts wach liegst und das Gedankenkarussell dreht.“
„Coaching ist für die, die nicht wissen, was sie wollen. Und du bist ja superklar... abgesehen von diesen leisen Zweifeln, die du so gut verdrängst.“
„Warum mit jemandem reden, wenn du die Antworten sowieso selbst kennst – die du nur nie umsetzt?“
„Erfolg läuft, das reicht doch! Coaching brauchen nur die, die zu viel Zeit haben, um über ihr Leben nachzudenken.“
„Für deine Probleme bist du selbst verantwortlich. Und wenn du innerlich leer bist – das ist halt der Preis des Erfolgs, oder?“
„Coaching? Das ist doch nur für Leute, die Schwächen zugeben. Du willst ja schließlich stark sein – auch wenn du innerlich gerade nicht mal weißt, wofür du das alles machst.“
„Kein Coach nötig, solange alles perfekt läuft... naja, oder wenigstens nach außen so aussieht, was?“
„Ich schaffe das alleine.“ – Wer könnte das bezweifeln? Du warst schon immer jemand, der alles selbst gelöst hat, selbst wenn das bedeutet, dass du nachts wach liegst und dein Kopf nicht zur Ruhe kommt.
„Mein Problem ist gar nicht so schlimm.“ – Ein bisschen Unzufriedenheit gehört zum Erfolg dazu, oder? Du hast dich so daran gewöhnt, dass du schon gar nicht mehr merkst, wie viel Lebensfreude das frisst.
„Das ist mir zu teuer.“ – Lieber steckst du dein Geld in Dinge, die dich weiterbringen... obwohl „weiter“ in letzter Zeit ziemlich viel „mehr vom Gleichen“ bedeutet.
„Ich habe keine Zeit dafür.“ – Ein Coach bedeutet, dass du dir Zeit für dich nimmst. Klingt gut, aber das bringt dir ja auch keinen Umsatz – also, lieber nicht.
„Da muss ich mich ja nackig machen.“ – Hand aufs Herz, der Gedanke daran, einem Wildfremden Dinge über dich zu erzählen, die du vielleicht nicht mal deinem Spiegelbild zugestehst? Ziemlich unangenehm. Machen wir’s kurz: Du bist nicht bereit, dich in voller „Pracht“ zu zeigen, oder?
„Coaching? Ach nee, das ist doch nur was für Menschen mit echten Problemen – deins lässt sich ja mit einem guten Drink und ein bisschen Netflix lösen, oder?“
„Ein Coach ist sowieso keine Lösung – als ob da jemand deine Probleme ernsthaft durchblickt. Die verstehst ja nicht mal du selbst so richtig.“
Ein Coach wird dich nur unnötig auffordern, dich zu ändern - und du weißt doch schon längst, was zu tun ist.
Warum sich von einem Coach verunsichern lasen? Dein Erfolg zeigt doch, dass du längst auf dem richtigen Weg bist.
„Ein Coach kann dir auch nicht helfen – schließlich bist du sowieso der Einzige, der sich selbst wirklich versteht... zumindest redest du dir das gerne ein.“
Die Kehrseite: Wann diese Einwände gegen Coaching zum Problem werden
Und wieder kommt die Frage auf: Was bringt ein Coaching wirklich? Aber was, wenn diese Einwände mehr Selbstschutz als Realität sind? Was, wenn diese Gründe so gut klingen, weil sie verhindern, dass du genau hinsiehst? Denn ja, diese Argumente haben ihren Platz, wenn du jeden Tag aufstehst und dich erfüllt fühlst.
Aber was, wenn es eben nicht mehr läuft? Was, wenn dieses „Das passt schon“ immer weniger überzeugt?
Da ist diese andere Seite: Die Seite, die trotz Erfolg innerlich leer bleibt. Die sich fragt, warum das Rädchen dreht und dreht, aber nicht mehr packt. Die, die ahnt, dass da mehr sein müsste als „noch ein Projekt“.
Coaching ist nicht für jeden
Was bringt ein Coaching wirklich?
Coaching ist nichts für die, die weitermachen wollen, ohne hinzuschauen.
Es ist nichts für diejenigen, die den Spiegel lieber meiden, weil da Fragen auftauchen könnten, auf die keine einfachen Antworten warten.
Ein Coach deckt auf, was du längst verdrängt hast. Blinde Flecken. Alte Glaubenssätze. Dinge, die dich bremsen, ohne dass du es merkst.
Ein Coach schaut hinter die Fassade, die du so perfekt gebaut hast, hinter die harte Schale, die dich weiter rennen lässt. Und das ist unbequem – genau das, was viele abschreckt.
Ein Coach lässt nicht locker, wenn du „Ach, das passt schon“ sagst. Ein Coach stellt dir die Fragen, die du dir allein nicht stellst. Und genau da fängt Veränderung an.
Coaching? „Ich weiß doch, was zu tun ist!“
Natürlich weißt du, was zu tun ist. Du weißt, was du ändern könntest, was du längst erkennen würdest, wenn du mal stehenbleibst. Aber es ist genau dieser Gedanke, der dich abhält: Denn ein Coach bringt dich dazu, innezuhalten, bevor du wieder losrennst. Stell dir vor, jemand setzt da an, wo dein „Ich komme schon klar“ anfängt zu wackeln.
Und wenn du wirklich sicher bist, dass du keinen Coach brauchst…
Dann ist das wunderbar. Du hast den Überblick, du hast dein Leben im Griff. Und falls sich irgendwann doch diese Frage in dir regt, dann gibt’s diese Möglichkeit. Kein Druck, keine große Veränderung – nur eine Option, falls du mal jemanden an deiner Seite brauchst, der auf die Dinge schaut, die du schon viel zu lange zur Seite schiebst.
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